Prozessschritte & Methoden: Trassierung und Nachortung

Kabelfehlerortung: Prozessschritt Trassierung & Nachortung | BAUR GmbH

So genau eine Vorortung auch ist, so kann sie niemals die im Erdreich vorhandenen Abweichungen einer Kabeltrasse erkennen. Diese können erst durch eine punktgenaue Nachortung aufgedeckt werden.

   

Bei neu installierten Kabeln liegen oft detaillierte Daten vor, zum Beispiel in einem Geografischen Informations-System (GIS). Wenn dies nicht der Fall ist, muss die Trassierung mit passenden Geräten erfolgen. Dafür gib es zwei Methoden: 

Passive Trassenortung

Für die passive Methode gibt es zwei Ansätze: Die Trassierung mit Netzfrequenz oder mit Radiofrequenz.

     

Die Anwendungen kommen dann in Frage, wenn das Kabel nicht sofort erreichbar oder freischaltbar ist oder wenn einfach vor dem Graben festgestellt werden muss, ob sich Kabel im Grabungsbereich befinden.

   

Sofern das Kabel unter Spannung steht, kann die 50-Hz-Netzfrequenz immer als Signal verwendet werden. Auch Radiowellen lassen sich für eine einfache Trassierung nutzen.

   

All diese Frequenzen erzeugen ein Magnetfeld um das Kabel, welches sich mit Hilfe einer Empfangsspule, die der Messtechniker über der Erde führt, induktiv empfangen und „verfolgen“ lässt.

   
Da fast alle unterirdischen Leiter, auch Wasserleitungen, 50-Hz- oder Radiofrequenz-Signale führen, funktioniert diese Methode immer, hat allerdings die Einschränkung, dass nicht selektiv gearbeitet werden kann. Eine Zuordnung zu einem definierten Leiter ist nicht möglich, da jeder metallische Leiter im Untergrund diese Signale aussendet.

Aktive Trassenortung

   

Messmethoden zur Trassierung und Kabelfehler-Nachortung

    

Akustische Nachortung

 

ist die gebräuchlichste Methode für die punktgenaue Ortung von hochohmigen Fehlern und Durchschlagfehlern. Hochspannungsimpulse erzeugen auf dem Weg zur Fehlerstelle elektromagnetische Impulse und generieren einen Durchschlag mit akustisch wahrnehmbarem Knall.

Schrittspannungs-Methode

 

zur punktgenauen Ortung von Kabelmantelfehlern. An der Fehlerstelle wird ein Spannungstrichter erzeugt, der mit Hilfe von Erdspießen und einem Empfänger geortet werden kann. 

Kabeltrassenortung

 

zur genauen Bestimmung des Kabelverlaufs. Gerade bei unbekanntem oder ungenauem Verlauf des Kabels ist eine genaue Trassierung unerlässlich und spart Zeit und Geld. 

Drallfeld- oder Minimumtrübungs-Methode

 

wird je nach Kabeltyp bei der Nachortung von Kurzschlüssen angewandt. Dabei wird die durch den Fehler hervorgerufene Störung des sonst homogenen Magnetfeldes gemessen und punktgenau lokalisiert. 

Ankopplung   

Die richtige Ankopplung bei der aktiven Trassenortung

    

Das Einkoppeln des Signals mit der Sendezange kann auch genutzt werden, wenn das Kabel in Betrieb ist, z.B. wenn die Lage von Stichleitungen und Muffen bei Hausanschlüssen zu bestimmen ist. In diesem Fall überlagern sich die Netzfrequenz und das eingekoppelte Signal.

Mit Hilfe der Rahmenantenne ist die Einkopplung des Signals auch möglich, wenn das Kabel nicht direkt zugänglich ist, zum Beispiel weil es an der Einkoppelstelle unter der Erde liegt. Allerdings besteht hierbei das Problem, dass das Signal der Rahmenantenne bis zu einer Entfernung von 5 bis 10 m einfach durch die Luft in den Empfänger einkoppelt.

Während bei der galvanischen Ankopplung die volle Leistung des Tongenerators ins Kabel eingespeist werden kann, wird bei der induktiven Ankopplung nur ein kleiner Prozentsatz der verfügbaren Energie im Kabel ankommen. Sofern das Kabel dabei in Betrieb – und somit nicht geerdet – ist, reduziert sich die trassierbare Distanz auf wenige hundert Meter, denn wenn kein Rückleiter verfügbar ist, breitet sich die eingespeiste Frequenz nur durch die Kabelkapazitäten aus und die Signalstärke klingt mit zunehmender Entfernung exponentiell ab.

Frequenz   

Die richtige Frequenz bei der aktiven Trassenortung

    

Grundsätzlich gelten folgende Regeln:

  • Niedrige Frequenzen haben größere Reichweiten, koppeln weniger in benachbarte Kabel über, haben aber eine schlechte Übertragungsqualität bei induktiver Ankopplung.
  • Hohe Frequenzen werden stärker gedämpft und haben daher geringere Reichweiten, koppeln sehr leicht in benachbarte Kabel über, sind also nicht so selektiv. Sie haben bei induktiver Ankopplung eine bessere Übertragungsqualität.

   
Die optimale Auswahl der Frequenz und Sendeleistung ist immer ein Kompromiss und kann sich durchaus im Laufe einer Trassierung ändern.

   

Weniger ist mehr: Je weniger Sendeenergie eingesetzt wird, umso weniger Störungen sind zu erwarten.

BAUR Produkte für Kabelfehlerortung / Trassierung & Nachortung

1-15 von 15 Produkten
CL 20

CL 20

Handliches Gerät
zur Ortung von Kabeltrassen
und metallischen Rohrleitungen

protrac®

protrac®

ALL-IN-ONE
Kabelfehlerortungs- und
Trassierungssystem

shirla

shirla

Portables Gerät
zur Mantelprüfung und Fehlerortung

SSG 1100

SSG 1100

Stoßspannungsgenerator
max. Stoßenergie 1100 J
Spannung: 0 – 8, 16, 32 kV

SSG 1500

SSG 1500

Stoßspannungsgenerator
max. Stoßenergie 1536 J
Spannung: 0 – 8, 16, 32 kV

SSG 2100

SSG 2100

Stoßspannungsgenerator
max. Stoßenergie 2048 J
Spannung: 0 – 8, 16, 32 kV

SSG 3000

SSG 3000

Stoßspannungsgenerator
max. Stoßenergie 3000 J
Spannung: 0 – 8, 16, 32 kV

SSG 500

SSG 500

Stoßspannungsgenerator
max. Stoßenergie 512 J
Spannung 3 – 16 kV

Syscompact 4000

Syscompact 4000

Kabelfehlerortungssystem
mit Impulsreflexionsmessgerät
IRG 4000

TG 600

TG 600

Tonfrequenzsender
zur Kabeltrassierung
und Fehlerortung
Max. Ausgangsleistung: 600 W

titron®

titron®

Intelligenter Messwagen
für Kabelfehlerortung und Diagnose

transcable 4000/A 80-3

transcable 4000/A 80-3

Kabelmesswagen
3-phasig, automatisch,
80 kV

transcable 4000/S 110-1

transcable 4000/S 110-1

Kabelmesswagen
1-phasig, semiautomatisch,
110 kV

transcable 4000/S 32-3

transcable 4000/S 32-3

Kabelmesswagen
3-phasig, semiautomatisch,
32 kV

transcable 4000/S 70-3

transcable 4000/S 70-3

Kabelmesswagen
3-phasig, semiautomatisch,
70 kV

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